„Bauen muss man sich aktuell leisten können“
Schon zum zweiten Mal in dieser Legislaturperiode hat die CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen eine „Woche des Handwerks“ veranstaltet. Aus diesem Anlass hatte die heimische Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann den Handwerksbeauftragten ihrer Fraktion, den Landtagsabgeordneten Matthias Goeken aus Höxter, in den Mühlenkreis eingeladen.
Gemeinsam mit ihm und dem Portaner CDU-Landtagskandidaten Jonas Horstmann sprach sie mit der Spitze der heimischen Kreishandwerkerschaft Wittekindsland über die aktuelle Situation des Handwerks. Wie andere Branchen auch bleibt das von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine nicht verschont. Neben den gestiegenen Preisen für Baumaterial insgesamt würden sich nun auch die gestiegenen Heizöl- und Spritpreise auswirken. Das spüren die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Kosten für aktuelle Projekte und insbesondere bei den geplanten Bauvorhaben.
„Grund erwerben, umbauen und auch neu bauen wird aktuell immer teurer“, fasste Kreishandwerksmeister Ulrich Birkemeyer die Situation zusammen. „Bauen muss man sich aktuell leisten können – die breite Masse kann es nicht.“ Bianca Winkelmann und Matthias Goeken unterstrichen die Notwendigkeit kurzfristiger Steuersenkungen im Energie- und Spritbereich.
„Die aktuellen Preise an den Tankstellen zwingen Privatleute und Wirtschaft gleichermaßen in die Knie und treffen uns gerade im ländlichen Raum mit unseren weiten Wegen“, meint Bianca Winkelmann. Matthias Goeken unterstrich, dass eine Erhöhung der Pendlerpauschale nicht helfen werde. „Das bedeutet zudem viel Verwaltungsaufwand. Es ist auch nicht meine Philosophie, dass der Staat den Menschen das Geld erst über Steuern aus der Tasche zieht, um es ihnen dann wieder auf anderem Wege zurückzugeben.“
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Nachwuchsgewinnung. „Wir brauchen eine stärkere Anerkennung des Handwerks, sowohl in der Gesellschaft, der Familie als auch in der Schule“, sagte Ulrich Birkemeyer. Schülerinnen und Schüler sollten neigungsgerecht erzogen und unterstützt werden, wenn sie einen Beruf im Handwerk anstreben. „Wir setzen uns dafür ein, dass Handwerk in der Außenwahrnehmung Wertschätzung erfährt “, so Ulrich Birkemeyer. Die Wahrnehmung sei aber noch nicht überall angekommen.
Jonas Horstmann, Landtagskandidat der CDU für Porta Westfalica, Minden und Bad Oeynhausen, setzt ebenfalls auf möglichst viele praktische Erfahrungen in der Schule. „Aber auch das Ehrenamt sollten wir nicht vergessen. Viele junge Leute werden im Verein an handwerkliche Berufe herangeführt, wenn sie bei bestimmten Arbeiten mithelfen müssen.“ Bianca Winkelmann setzt darauf, die duale Ausbildung weiter zu stärken: „Wir fördern als Land beispielsweise mit jährlich 14 Millionen Euro die Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss.“
Matthias Goeken ist überzeugt: „Ohne das Handwerk würde NRW wortwörtlich auseinanderfallen“, so der Handwerksbeauftragte der CDU-Fraktion. „Als wir vor fünf Jahren die Regierungsverantwortung übernommen haben, haben wir ein Land vorgefunden, das vor wachstumshemmender Bürokratie nur so strotzte. Mit der Entfesselungsoffensive hat die NRW-Koalition diesen Dschungel der Sonderregelungen gelichtet – in acht Entfesselungspaketen mit rund 150 Maßnahmen. So haben wir bürokratische Hürden insbesondere für den Mittelstand abgebaut und neue Wachstumsimpulse gesetzt.“